"End of species" ist ein Monolog des australischen Künstlers Richard Pettifer, den er jeden Tag vom 18. bis zum 25. August um 20:00 in Summerhall in einer von ASCUS, der art-science collaborative, organisierten Veranstaltung vortrug. Der Monolog verwebt Richards Reise über Land von Australien nach Deutschland mit Kommentaren zu Charles Darwins berühmter Reise. Nach dem Monolog folgte jeweils ein "Kamingespräch" mit einem Klimawissenschaftler - das war ich.

Richard befragte mich zu meinen Gedanken über seinen Monolog, über den Klimawandel und über die Zukunft der Welt. Intensive Debatten entwickelten sich zwischen uns und den Zuschauern, von dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg (als die Welt in eine Katastrophe rutschte, weil die Gesellschaft es nicht schaffte, neue Arten von Gefahren in einer sich ändernden Welt zu verstehen) bis hin zum Krieg in Syrien (bei dem einer der Faktoren des Staatskollapses eine lang anhaltende Dürre war).

Ich habe in diesen Kamingesprächen vermutlich von Richard und von den Gästen mehr gelernt als diese von mir. Jeden Abend widmete sich Richard einem anderen Thema und stellte spontane Fragen, oft aus Richtungen, aus denen Wissenschaftler eher nicht kommen. So entwickelten sich aufrichtige Debatten mit vielen Denkanstößen für die Zukunft. Das offenen, nicht geskriptete Format ermöglichte es, die Gespräche jeden Abend anders zu entwickeln, je nach den Vorlieben des jeweiligen Publikums und unseren eigenen Gedanken.

Es war unser kleiner Beitrag, die Grenzen zwischen Wissenschaft, Kunst und Politik auf offene, teilnehmerbasierte Weise zu durchbrechen.