Gestern wurde ich zum Vorsitzenden (Chairman) der Edinburgh and South East Scotland Branch der British Association for the Advancement of Science gewählt. Es ist eine Ehre, diesen Posten in einer so traditionsreichen Organisation übernehmen zu können, und ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und Aktivitäten.
Die British Association for the Advancement of Science ist eine landesweite ehrenamtliche Vereinigung zur Förderung des wissenschaftlichen Verständnisses in der Öffentlichkeit, die seit 1831 Vorträge, Debatten, Wissenschaftsfestivals und andere Veranstaltungen in ganz Großbritannien organisiert. Ganz so lange bin ich selbst noch nicht dabei, doch ich habe mich seit 2007 aktiv im Komitee der Edinburgh and South East Scotland Branch engagiert und unter anderem die Koordination für das Polarwochenende im März übernommen.
Gestern, am 1. Oktober 2008, fand nun die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Komitees und der Funktionsträger statt. Ich selbst wurde zum Vorsitzenden (Chairperson) der Regionalgruppe gewählt. Nigel Over bringt langjährige Erfahrung in den Posten des Schriftführers für Komitee und Mitglieder (Branch Secretary Committee/Membership) und Julia Kennedy übernimmt mit Enthusiasmus die Aufgaben als Schriftführerin für Veranstaltungen (Branch Secretary Events). Schatzmeisterin (Treasurer) bleibt kommissarisch zunächst Jane Ilsley.
Gemeinsam arbeiten wir bereits an einigen Veranstaltungsideen und werden uns dafür einsetzen, die traditionsreiche Arbeit der British Association for the Advancement of Science auch in Edinburgh mit neuen Ideen und neuen Konzepten fortzusetzen und mit einem vielfältigen Programm die Debatte über wissenschaftliche Fragen in der Öffentlichkeit anzuregen.
Dass sich während der Wahl einige der Anwesenden gelangweilt in ihren Sitzen räkelten, mit einem deutlich uninteressierten und spöttischen Gesichtsausdruck die Wahl verfolgten, Grimassen schnitten und sich dabei genüsslich sämtliche Körperteile kratzten, hätte bei den meisten Versammlungen wohl kräftig die Stimmung verdorben. Nicht hier, fand das Treffen doch im neuen Primatenzentrum des Zoos von Edinburgh statt - und der Sitzungsraum hing wie ein gläserner Käfig zwischen den sich gerade auf die Nachtruhe einstimmenden Schimpansen.
Gefolgt wurde die Jahreshauptversammlung von einem Informationsabend über das Primatenzentrum für die Mitglieder und Unterstützer der Association. Der Zoo übernimmt nicht nur die traditionelle Aufgabe eines Tiergartens, den Menschen exotische Arten nahezubringen. Vielmehr stellt der Zoo von Edinburgh mit seinem modernen Primatenzentrum auch eine Forschungseinrichtung dar, in der in Zusammenarbeit mit Universitäten Schimpansen, Kapuzineraffen und Totenkopfaffen in ihrem Verhalten beobachtet werden können und naturnahe, aber methodisch gut kontrollierbare Verhaltensexperimente durchgeführt werden können. Gleichzeitig kooperiert der Zoo mit Einrichtungen in verschiedenen Ländern, die sich dem Schutz der natürlichen Lebensmöglichkeiten der Primaten widmen - denn alle Primaten sind in ihrem Überleben gefährdet - mit Ausnahme des Menschen.
Poster für den Informationsabend über Primaten; zum Ausdrucken und Verteilen gibt's auch ein PDF (276kb).